Wir bieten Betroffenen und Experten eine Bühne, um mit ihnen über verschiedene Themen rund um die Pflege zu diskutieren.
Der Pflege-Talk richtet sich an alle, die sich für das Thema Pflege interessieren und gemeinsam mit uns die Seniorenpflege der Zukunft positiv beeinflussen möchten.
Auch dieses Mal findet der Pflege-Talk wieder in Präsenz in der Kombination Übertragung ins Internet statt. Kommen Sie in die Kreissparkasse Laupheim und diskutieren Sie mit uns vor Ort. Aber auch: Egal wo Sie sich befinden, Sie können den Laupheimer Pflege-Talk überall anschauen und über den Chat mitdiskutieren. Und das kostenlos! Melden Sie sich einfach kostenlos hier an.
Der 6. Laupheimer Pflege-Talk geht an den Start!
Vergessen und am Limit – Pflegende Angehörige, die stärkste Säule unseres Pflegesystems!
In Deutschland gab es Ende 2021 ca. 5 Millionen pflegebedürftige Menschen. Davon werden 4,1 Millionen zuhause versorgt, über ambulante Dienste, aber in der Hauptsache über pflegende Angehörige. Dazu kommen noch die Menschen, die von Angehörigen betreut werden, die keinen Pflegegrad beantragt haben, aber trotzdem einen Betreuungsbedarf haben. Es gibt keine Lobby für die Menschen, die ihre Angehörigen betreuen und pflegen. Lassen Sie uns das ändern!
Wir freuen uns auf Sie! Ihre Bettina Michelis
Dieses Mal wieder in Form einer Hybridveranstaltung. Wir treffen uns in Präsenz in der Kreissparkasse und parallel wird diese ins Internet gestreamt. Sie können sich sofort aktiv beteiligen und Fragen direkt an die Teilnehmer*innen richten. Für alle, die sich die Veranstaltung im Internet anschauen möchten, melden Sie sich an, Sie erhalten den Link zum Stream. Ebenso die, die an diesem Tag keine Zeit haben, oder die im Nachgang sich das nochmal anschauen möchten. Der Pflegetalk wird aufgezeichnet und in meinem YouTube Kanal zu sehen sein. Ich freue mich auf Ihre Beteiligung!!
„Nach wie vor werden 80 % der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt. Wir müssen alles dafür tun, dass die pflegenden Angehörigen als größte Ressource im System gestützt werden. Für den Aufbau von örtlichen sozialen Netzwerken und Unterstützungsstrukturen für hilfebedürftige Menschen und ihre Angehörigen im Quartier sind die Landkreise elementar wichtig.“
Pflegende Angehörige müssen von allen Seiten unterstützt werden!
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Ich erlebe die Pflegenden Angehörigen im stationären Kontext als dankbar und hilfsbereit. Zudem geben sie unserem Personal Unterstützung durch Besuche oder Essen anreichen. Die Angehörigen sind eine wichtige Säule in der Langzeitpflege, auch wenn sie die Pflege in professionelle Pflege abgegeben haben.
Andererseits herrscht auch Unsicherheit bei den Angehörigen und wünschen sich eine 1 zu 1 Betreuung, die die Langzeitpflege nicht bieten kann. Hier Unsicherheiten zu nehmen und das Machbare zu vermitteln ist meine Aufgabe als Einrichtungsleitung.
Auch im familiären Umfeld habe ich den Spagat der Pflegenden Angehörigen wahrgenommen. Mein Onkel pflegt seit Jahren seine Frau und versucht dabei Beruf und Familie immer so zu vereinbaren, dass es für ihn leistbar bleibt.
Frau Werner versorgte Ihren Mann lange Zeit zuhause. So lang bis die Pflege ihr alle Kräfte raubten und sie nicht mehr konnte. Erst dann suchte sie sich Hilfe und fand diese im Hospital zum Heiligen Geist in Laupheim.
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Die pflegenden Angehörigen werden finanziell und emotional allein gelassen. Zusätzlich mit Bürokratie überlastet wissen diese oft nicht, wie sie ihren Alltag meistern können. Soziale Vereinsamung kommt hinzu, da für die Kontaktpflege nach außen die Zeit fehlt, alles dreht sich um den Pflegling. Arbeiten und für das eigene Alter vorsorgen geht oftmals gar nicht und so ist die eigene Altersarmut vorprogrammiert, da die Pflege von Angehörigen nur marginale Rentenpunkte bringt. Das darf nicht so weitergehen.
Bettina Michelis
GF Seniorenzentrum Laupheim